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Was hat die Schermbecker Kiliansgilde mit Moritz von Oranien zu tun?

#kilianfindetstatt #nuranders
3.7.2020 Schermbeck. Mit ihrer Zeitrechnung greift die Schützengilde zurück auf das älteste an der Königskette vorhanden gewesene Beweisstück aus dem Jahre 1602.

Es war eine kleine silberne Armbrust von vielleicht 10 bis 12 cm Höhe mit Gehänge und einer silbernen Medai lle von etwa 4cm Durchmesser, die die Umschrift trug „Mauritius, Prinz von Oranien“, dazu die Jahreszahl 1602. Die Mittel der Vorderseite zierte ein Brustbild des Prinzen Mauritius (lat. Form für Moritz). Die Rückseite enthielt den lateinischen Spruch „TANDEM FIT SVRCVLUS ARBOR ANNO 1602“ – „Endlich wird aus dem Zweig der Baum“. Soweit der Aufsatz von Rektor a.D. Heinz Lutter in der Jubiläumschronik der Kilian-Schützengilde von 1977. Unklar aber ist bis heute geblieben, ob sich dieser Spruch auf die Neugründung einer Schützengesellschaft bezieht.
Moritz von Oranien (1567 – 1625), ein glänzender Stratege und Taktiker, war einer der berühmtesten Feldherren seiner Zeit. Er reorganisierte die holländischen Truppen und führte seine Landsleute im Unabhängigkeitskrieg der sieben holländischen Provinzen gegen das Mutterland Spanien. Nach mündlicher Überlieferung soll dieser Mauritius Protektor der Schützengilde gewesen sein, oder sogar der erste König gewesen sein.
Tatsache ist, dass die kriegerischen Auseinandersetzungen den Prinzen bis an den Niederrhein brachten, an dem Hunger und Elend, Plünderungen und Pest die Bevölkerung beherrschten. „Ich kann mir aber einfach nicht denken, dass in jenem schrecklichen Zeitraum, der dann nahtlos in den Dreißigjährigen Krieg überging, bei dieser Armut der Bevölkerung, der Trostlosigkeit des Daseins und der ständigen Angst jemand an Schützenfeste oder Königsschießen denken mochte“, schreibt Heinz Lutter weiter. Dazu kommt: die Königsmedaillen, die früheste aus dem Jahr 1730, sind aus Silberblech geschnitten und graviert. Die Mauritiusmedaille ist in einem Münzstock geprägt oder geschlagen worden und hat dadurch ihr Aussehen erhalten. Die Jahreszahl 1602 ist also auf ihr Präge- oder Entstehungsjahr und braucht nicht zwangsläufig auf ein Schermbecker Ereignis hinzuweisen.
Nachforschungen haben aber ergeben, das Prinz Moritz die Medaille nicht selbst in Auftrag gegeben hat und auch selbst nie in Schermbeck gewesen sei. Frühestens im Oktober 1602 geprägt, könne sie im Jahr 1602 kaum bis Schermbeck gelangt sei, heißt es in der Chronik zum 400jährigen Jubiläum der Gilde.
Ob Moritz von Oranien selbst die ihm zu Ehren geprägte Medaille jemals verliehen hat, ist weiterhin ungewiss. Auf jeden Fall war sie kein „Gnadepfennig“, den er wie andere Hochgestellte huldvoll verschenkte. Wahrscheinlich ist die Erklärung eine ganz andere. Denn Schermbecker sind im 17. Jahrhundert zahlreich nach Holland gegangen, darunter Angehörige der hier maßgeblichen Familien Boll und de Leth. Auch der lutherische Kirchenbuchschreiber Gerwin Borchmann hatte in Amsterdam Verwandte und ist oft dorthin gereist. Es liege daher nahe, ist in dem Kiliansbuch nachzulesen, dass die Verbringung der Münze nach Schermbeck durch einen dieser Kanäle geschah. Auch ganz entfernte verwandtschaftliche Verhältnisse der Familie von Westerholt in das holländische Königshaus gibt es.
„So bleibt am Ende nicht viel übrig von der Schermbecker Mauritius-Legende. Sie ist nicht beweisbar; das Gegenteil aber auch nicht!“, so Lutter in seiner ausführlichen Darlegung. Und doch wird sie den Jungschützen immer wieder – mit einem Augenzwinkern – erzählt. Die Rückseite der Mauritius-Medaille ist auf der Hauptfahne der Gilde verewigt. Die Armbrust mit eingefasster Münze wurde nachgefertigt und schmückt wieder die Hauptkette. Also dürfen wir heute sagen: „Den Königsschuss hat er wohl nicht getan, der Moritz von Oranien, berufen werden wir uns weiter auf ihn.“

Zusammengetragen von Wolfgang Lensing und Gaby Eggert

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