Gespräch mit Dehoga: „Alarmstufe rot“ in der Gastronomie

19.9.2023 Kreis Wesel (pd). Eine ganze Branche hat Angst: Wenn die Mehrwertsteuer für Speisen in Gastronomiebetrieben tatsächlich zum Jahreswechsel von sieben auf 19 Prozent steigt, sehen sich viele Restaurants und andere gastronomische Einrichtungen vor dem Aus. Auch im Kreis Wesel herrscht „Alarmstufe Rot“.
Das erfuhren Frank Berger, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, und sein Stellvertreter Udo Bovenkerk jetzt bei einem Gespräch mit der regionalen Spitze des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Nordrhein / Kreis Wesel: Ohnehin seien die von mancherlei Krisen getroffenen Gäste knapp bei Kasse. Nach einer Steuererhöhung könnten sie sich das Auswärts-Essen schlichtweg nicht mehr leisten, so die Sorge des Gastgewerbes. Die beiden Christdemokraten hörten die Schilderung mit großer Betroffenheit – allerdings sei der höhere Steuersatz ein Plan der Berliner Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Vor Ort, im Kreis Wesel, habe die Politik darauf leider keinen Einfluss, bedauerten Berger und Bovenkerk. Dennoch werden sie sich gerne an Überlegungen beteiligen, wie der Gastro-Branche geholfen werden kann.
Neben den Berliner Steuer-Plänen hat die Dehoga noch ein weiteres Problem beschrieben, bei dem ihre Mitglieder auf Hilfe hoffen: der Behördendschungel und eine Vorschriften-Vielfalt, die den Arbeitsalltag belasten. Beispielsweise wenn Lösungen für den Arbeitskräftemangel gesucht werden sollen, der die betrieblichen Abläufe allzu oft belastet und wenn das Anwerben ausländischer Kräfte an bürokratischen Vorgaben scheitere.