
Gartenabfälle im Wald – Bitte nicht! - Auch „natürlicher Müll“ stört das ökologische Gleichgewicht
15.8.2025 Münster. Sommerzeit ist Gartenzeit! Das Wetter der letzten Wochen lässt hier die Pflanzen meist gut wachsen. Da fällt der ein oder andere Grünabfall an – aber wohin damit? Was viele nicht wissen: Rasenschnitt, Laub oder alte Blumenerde im Wald abzuladen stört das ökologische Gleichgewicht, ist illegal, und kann teuer werden. Gartenabfälle gehören in die Biotonne, den eigenen Garten oder zur Sammelstelle – nicht in den Wald.
Nicht nur Plastik – auch Grünabfall schadet dem Wald
„Mit dem Grünabfall werden Zierpflanzen wie zum Beispiel Indisches Springkraut, Kirschlorbeer oder Bambus in den Wald getragen. Dort können sie sich ausbreiten. Das verdrängt heimische Arten, verändert den Nährstoffhaushalt sowie die Bodenchemie und letztlich den gesamten wertvollen Waldlebensraum“, erklärt Waldnaturschutzexperte Klaus Striepen von Wald und Holz NRW.
Ein intakter Waldboden lebt und atmet. Er ist voller aktiver im Boden lebender Tiere, unzähliger Mikroorganismen und Wurzeln der Bäume und anderer Waldpflanzen. Sie alle sind auf den ständigen Austausch von Luft angewiesen. Werden sie mit Gartenabfällen überschüttet, ist dieser Prozess schnell massiv gestört. Dann sterben Bodenorganismen und Feinwurzeln ab. Als Folge sind sogar ganze Bäume in Gefahr.
Aus gutem Grund: Abfallentsorgung im Wald gesetzlich verboten
Da das Abladen von Abfällen – und eben auch von vermeintlich „natürlichem“ Müll – dem Wald schadet, ist es rechtlich verboten und kann mit empfindlichen Bußgeldern geahndet werden. In NRW sind es bei dieser Ordnungswidrigkeit bis zu 25.000 Euro.
Die Försterinnen und Förster, sowie Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer werden bei ihren Bemühungen zum Schutz sowie der Pflege und Entwicklung unserer Wälder durch illegal entsorgte Abfälle zusätzlich belastet. Auch deshalb appelliert Wald und Holz NRW an alle Bürgerinnen und Bürger sämtliche Abfälle, also auch Schnittgut, Laub, Rasenschnitt oder alte Blumenerde immer korrekt zu entsorgen – das heißt nicht im Wald.
So geht’s: Grünabfall im eigenen Garten nutzen oder richtig entsorgen
Wer gerne gärtnert, kann seinen Grünschnitt auch im eigenen Garten kompostieren. Rasenschnitt eignet sich unkompostiert auch als Mulchschicht für Beete. Geringere Mengen Grünschnitt gehören in die Biotonne. Größere Mengen von Gartenabfällen können zu den Grünabfallsammelstellen der kommunalen Abfallentsorgungsbetriebe gebracht werden.