+49 2853 9120965 +4915753577292 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

SH

Kleine Dreiräder, große Leidenschaft: Die Faszination Ape 

Von Julian Schäpertöns
24.8.2025 Üfte . 60 Fahrzeuge, viel Gemeinschaft und jede Menge Benzingespräche: Das 17. Ape-Treffen in Schermbeck zeigt, warum das Dreirad Kult ist.
Sie knattern, tuckern und ziehen fast überall neugierige Blicke auf sich: die Piaggio Ape. Das dreirädrige Kultgefährt aus Italien, das seit den späten 1940er-Jahren als günstiges Transportmittel für Handwerker, Bauern und Händler entwickelt wurde, hat längst eine eingeschworene Fangemeinde. Am vergangenen Wochenende traf sich diese Szene in Schermbeck – und zwar in einer Größenordnung, die selbst die Organisatoren überraschte.

TL


Zum inzwischen 17. Mal hatten Stefan Heier und fünf seiner Freunde vom Freundeskreis „West Side Piaggio Ape“ zu einem Treffen eingeladen. „Wir wurden etwas überrannt“, gibt Heier schmunzelnd zu. „Mit so vielen Teilnehmern haben wir nicht gerechnet.“ Rund 60 Fahrzeuge reisten nach Schermbeck, wo das Gelände der Kolpingsbegegnungsstätte zum bunten Ape-Camp wurde.

Für die Teilnehmer ging es nicht nur ums Schaulaufen der knatternden Dreiräder. Im Mittelpunkt standen Austausch, Hilfsbereitschaft und Gemeinschaft. So half man sich bei kleinen Reparaturen, schmiedete Pläne für Umbauten und unternahm am Samstag gemeinsam einen Ausflug zur Gartroper Wassermühle. Abends wurde zusammen gegrillt, Waffeln gebacken und gefachsimpelt – „Benzingespräche“ inklusive. Viele kennen sich aus der Szene bereits seit Jahren, andere knüpften in Schermbeck neue Kontakte.

FH

Friedhelm Heinen


Entschleunigung auf drei Rädern
Doch was macht die Faszination Ape eigentlich aus? „Ape fahren entschleunigt“, erklärt Organisator Stefan Heier. „Wenn ich mit meiner Ape die Mittelstraße runterfahre, lächeln und winken die Leute.“ Schnelligkeit ist ohnehin nicht die Stärke der Fahrzeuge – je nach Typ erreichen sie maximal 45 bis 65 Kilometer pro Stunde.
Gerade das entschleunigte Reisen macht für viele den Reiz aus. Theo Löwe etwa war eigens mit seiner 25er Ape aus Trier angereist. Ganze 15 Stunden war er unterwegs, mit mehreren Zwischenstopps. „Es war einfach nur geil“, resümiert er.
Ähnlich sieht es Toni Alessandro aus Bremen. Der 30-Jährige ist sowas wie ein Influencer in der Szene und betreibt einen YouTube-Kanal mit rund 30.000 Abonnenten, auf dem er seine Community mit auf Tour nimmt oder sich beim Schrauben an seiner Ape zeigt.

TA

Toni Alessandro

Schon mit 13 bekam er seine erste Ape geschenkt, seither lässt ihn die Begeisterung nicht mehr los. „Man lernt eine andere Art des Fahrens kennen. Man nimmt die Umwelt ganz anders wahr“, sagt Toni Alessandro, der bereits zum zweiten Mal beim Schermbecker Treffen dabei ist.
Viele Teilnehmer zelteten auf dem Gelände, doch nicht wenige übernachteten direkt in ihren Apes. So wie Gerd Kraus aus Bonn oder Friedhelm Heinen, der sein Dreirad zum rollenden Mini-Wohnmobil umgebaut hat – mit Bett, Tisch und sogar Stromversorgung.
Am Ende waren es nicht nur die knatternden Motoren und bunten Umbauten, die das Wochenende prägten. Sondern vor allem das Gefühl von Gemeinschaft. Drei Tage lang wurde geschraubt, gelacht, erzählt und gefahren – und so manche Freundschaft vertieft.

GK

Gerd Kraus

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.