Ölpellets-Gutachten ist „Treppenwitz“ eines Umweltskandals

17.11.2020 Gahlen/Kreis Wesel. Die Kreistagsfragtion der GRÜNEN bezieht in der Pressemitteilung Stellung zum neuen Deponie Gutachten

„Die Einschätzung der Kreisverwaltung, dass die Gefährdungsabschätzung des AHU-Gutachtens durch das neue Gutachten bestätigt wurde, können wir weder den Aussagen des Gutachters noch der Stellungnahme der Ministerin im WDR entnehmen. Dabei geht es uns genauso wie dem Gahlener Bürgerforum: Wir wissen, dass wir nach Vorlage des Gutachtens ganz viel nicht wissen“, so Ulrike Trick, Kreistagsmitglied der GRÜNEN Fraktion.
Nach Ansicht der GRÜNEN Kreistagsfraktion haben sowohl die Firma Nottenkämper als auch der Kreis Wesel als Genehmigungs-und Aufsichtsbehörde offenkundig mehrmals und über Jahre und Jahrzehnte bewiesen, dass sie nicht in der Lage sind, eine Wiederverfüllung der Tongrube zuverlässig, fachgerecht und sicher durchzuführen. Auch die Überwachung ist grandios gescheitert.
„Die sehr hohen ph-Werte und die Belastungen des Sickerwassers mit Sulfat, Chlorid, Nickel und Zink übersteigen unsere schlimmsten Befürchtungen um ein Vielfaches,“ so Trick weiter. Die Inhaltsstoffe weisen auch darauf hin, dass die von der Bezirksregierung genehmigte Ablagerung von Steinkohlenflugasche in diesem Bereich grob fahrlässig war.
Nach Ansicht der GRÜNEN Kreistagsfraktion belegt das neue Gutachten, dass es eben nicht, wie im AHU-Gutachten aus 2018 behauptet, eine Million Jahre braucht, bis mit dem Sickerwasser Schadstoffe aus dem Verfüllkörper austreten. Die Sicherheit des Grundwassers muss oberste Priorität haben. Flächendeckende Bohrungen sind jetzt erforderlich, um Aufschluss zu erhalten über Lage und Zusammensetzung der grundwassergefährdenden Stoffe.
Dies und die Vorlage aller noch fehlenden Unterlagen durch den Kreis Wesel, ermöglichen es dem nachfolgenden neutralen Gutachter,sich ein umfassendes Bild über den Zustand der Verfüllung zu machen und die erforderlichen Maßnahmen zu empfehlen. Entsprechend der früheren Zusage der Ministerin, müssen diese Aufgaben jetzt schnellstens in Angriff genommen werden. Auch wenn der vollständige Rückbau von 13 Millionen Tonnen Material laut Gutachten unter Umständen mehr als 1 Milliarde Euro kosten würde, muss bei entsprechenden Erkenntnissen diese Option bestehen bleiben.Dabei müssen die Kosten aller Maßnahmen von der Firma Nottenkämper getragen werden