Auf einen Kaffee mit Kalle Herms-alias Jim Cliff

7.5.2018 Schermbeck (geg). Der Musiker Jim Cliff beginnt seine musikalische Karriere als Schlagzeuger verschiedener Bands bereits in den 70er Jahren.

Und hinter dem Pseudonym Jim Cliff steckt niemand anders als Kalle (Karl-Heinz) Herms aus Schermbeck. Große Erfolge feierte er als Solo-Sänger unter anderem mit dem Titel "Mit Aleman am Ballermann".
Schon im Jahr 1985 zieht es den Schlagzeuger Kalle Herms ins vordere Rampenlicht der Bühne, von wo aus er als Solosänger mit seinen Auftritten insbesondere die Frauenherzen höher schlagen lässt. Zum einen durch seine Oldieshow, in der er keinen geringeren als den King of Rock'n Roll, Elvis Presley perfekt imitierte, zum anderen begeisterte er sein Publikum durch seine stimmgewaltige Interpretation des deutschen und englischen Schlagers.


Jim Cliff- der Partykönig

Wie er zu dem Künstlernamen, der ja stark an den Reggaesänger Jimmy Cliff erinnert, kam? „In der Schule hat man mich Jim genannt, niemand weiß warum und ich bin ein großer Fan von Cliff Richard“, erzählt Kalle Herms, der sich 27 Jahre lang aktiv an vorderster Front in der Kiliangilde eingebracht hat. „Irgendwann hat man mich gefragt ob ich nicht Lust hätte auf ein Pferd zu steigen“, erinnert sich Jim, pardon Kalle Herms. Da das Reiten im Hause Herms sowieso ein Thema ist, stimmte er zu und gestaltete jahrelang das Traditionsfest als Offizier und als Vorstandsmitglied mit.



Offizier bei der Kiliangilde

Aber zurück zum Sänger: Der überragende Erfolg seiner eigenen Titel beim Publikum bewogen Jim Cliff und den Produzenten Peter Nawotka, vom Förderturm-Tonstudio, zur Herausgabe einer CD. Seit Juni 1994 ist diese- Geh Deinen Weg - auf dem Markt.  Ende der neunziger kam der Titel, den damals wohl fast jeder im Ohr hatte-  "Mit Alemann am Ballermann" von Peter Schnell aus Essen auf den Markt. Dieser Titel war auf Mallorca der am meisten gespielte Titel und wurde entsprechend groß promotet, berichtet Herms. Das erforderte auch Aufenthalte auf der Partyinsel, die für ihn als Sänger allerdings recht anstrengend gewesen wären. „Die Leute sind betrunken und mitunter auch zudringlich, besonders die Damenwelt“, so Herms rückblickend, der damals so manche Nacht einfach sein Programm abgespult hat.



"Ich träum nur noch von Amarillo"

Mit dem Ballermannsong war „Jim Cliff“ monatelang in den Charts zu finden und wurde Dritter in der ZDF Hitparade. Zahlreiche Auftritte in TV-Shows, Discotheken, bei Galaabenden, Betriebsfesten und Schützenfesten verschafften dem Künstler Jim Cliff den Ruf eines absoluten Stimmungsmachers, viele seiner Songs sind auf dem deutschsprachigen Schlager nicht mehr wegzudenken.
Anfang 2000 kamen Produzent Jan Bekker von Gosh Media aus Heiden und Jim Cliff zusammen. Dort entstanden erfolgreiche Titel wie "Amarillo, 1000 + 1 Nacht, Schweinegeile steile Party, oder Ich will dich nicht lieben" und noch viel mehr.



Oktoberfest in Schermbeck

Doch mittlerweile ist es ruhiger um den Ruheständler geworden. Ballermannpartys oder Diskothekenauftritte gibt’s nicht mehr. Kalle Herms erzählt von einem harten Geschäft, bei dem man als gefragter Künstler auch aufpassen muss, nicht „verheizt“ zu werden. Er erzählt von Auftritten in Etablissements wie zum Beispiel einer Hip-Hop Disco, die sicher nicht zu seinem Genre` passten, aber „Jeder Auftritt brachte dem Vertragspartner Geld, das war denen egal,  da hatte ich keine Wahl“. Deswegen hieß es nicht selten „Augen zu und durch“. Ganz oft habe er es aber in solchen Musikbars doch geschafft, zumindest die Aufmerksamkeit der Gäste auf sich zu ziehen.



Die Produzenten Klaus Hägele und Ralf Daunheimer

Seine Karriere gestaltete Kalle Herms nebenberuflich, denn hauptberuflich war er Prokurist in einem großen Schuhhaus. Den Job zugunsten der Musikkarierre an den Nagel zu hängen sei für ihn nicht in Frage gekommen. Zwischendurch hat er mit seiner Frau Gunda drei Kinder bekommen, somit war das Leben desWahlschermbeckers sicherlich alles andere als langweilig. Sein größtes Projekt, an das er natürlich gern zurück blickt, war sein Auftritt in den 90er Jahren vor 70.000 Menschen in der Schalke Arena, die ihn gefeiert haben.
Seit dem Jahr 2012 hat er sich zurückgezogen aus dem Show Business, aber nicht so ganz. Hier und da tritt er nochmal auf einem Oktoberfest auf, oder sorgt bei Schützenfesten für Stimmung.

Übrigens hat Sohn Kevin die musikalische Ader von seinem Vater wohl geerbt. Er feiert seit Jahren Erfolge als Schlagzeuger bei der Partyband "Casablanca"