Holger Pallinger malt Bilder voller Farbintensität und Dynamik

28.11.2019 Schermbeck (geg). Holger Pallinger ist ein Künstler des „zweiten Bildungsweges“. Einige seiner abstrakten Werke sind noch bis Anfang des Jahres in den Räumen der NISPA Schermbeck zu sehen.


Gemalt hat der 52-jährige Vater von zwei Töchtern schon als Kind gerne, erzählt er– sich nach der Schule dann doch für eine klassische Ausbildung entschieden, da er sich im Elternhaus nicht für ein Kunststudium durchsetzen konnte. „Es kam immer wieder der übliche Satz:



Mach was Ordentliches“, erinnert sich Pallinger. Das kann er sich heute für seine Töchter nicht vorstellen. Zumindest seiner 11-jährigen Tochter Charlotte habe er die Begabung mit in die Wiege gelegt, berichtet er. Auch sie ist heute ständig mit Maluntensilien „unterwegs“.
Irgendwann aber kam doch der Schnitt im Leben Pallingers und er hat der Kunst einen größeren Stellenwert in seinem Leben eingeräumt. Er war 40 Jahre alt, als er sich an der Ruhrakademie in Schwerte um ein Kunststudium bewarb. „Ich hatte keine Ahnung wie man da vorging und sprach einfach mal vor“, erzählt er.


Die Frage nach einer Mappe habe ihn irritiert. „Ich hatte so etwas nicht“, lacht er als er sich erinnerte. Also fuhr er nach Hause und fertigte die ganze Nacht Fotos an. Denn sein Interesse lag damals schwerpunktmäßig auf der Fotografie. „Es waren Tütensuppen- Hochzeitssuppen, Nudelsuppen deren Inhalt ich ausschüttete und unter einer Op Lampe ablichtete.
Das Ergebnis: Der Professor war begeistert und von seinen gemalten Bildern sowieso, so dass er das Studium in Fotodesign und freie Kunst bei Hans-Jörg Holubitschka, einem Meisterschüler von Gerhard Richter, begann.
Entstanden sind in den vergangenen Jahren unzählige, sehr farbintensive Bilder in Öl. Dabei favorisiert der Maler einen dunklen Hintergrund um seine Stimmung in Form und Farbe zu fassen. Es sind Bilder, die bei genauer Betrachtung eine Explosion von Farben und Ideen bergen. Eines hat er „Tiger and Dragon“ genannt. „Meine Töchter sehen darin immer Drachen“ erzählt er.
Die Arbeiten präsentieren sich wie ein Puzzlespiel und beinhalten eine unglaubliche Dynamik. „Oft nehme ich auch Farbkombinationen aus dem Bild und gestalte ein Neues“, erklärt Holger Pallinger.

 


Holger Pallinger bevorzugt bei seinen abstrakten Werken die Rakeltechnik- eine Technik die auch der Künstler Gerhard Richter angewandt hat. Seine Gemälde sind vielschichtig angelegt, die Farbstrukturen werden mit Pinseln, Rakeln und Spachteln die über die Farbschichten gezogen werden, geschaffen. Und auch wenn die Arbeiten augenscheinlich intuitiv daherkommen, behält der Künstler dennoch die Kontrolle über sein Bild, in dem er die Geschwindigkeit, den Druck und den Winkel des Spatels beherrscht, erklärt Pallinger, der kein Problem damit hat, wenn jemand seine Bilder erfühlt, wie er sagt.
Aber auch den fotorealistischen Portraits hat er sich mit Pinsel und Farbe gewidmet. Neben Selbstportraits hat er auch Fay Dunaway, Cary Grant oder Greta Garbo auf der Leinwand verewigt.



Im Jahr 2014 beteiligte sich der Schermbecker Künstler an der Studentenausstellung im Schloss „Haus Ruhr". Im Rahmen der „Berlin Art Week" nahm er an der Kunstmesse „Berliner Liste" teil und auch an der Gruppenausstellung „Köpfe 3" in der Berliner Werkkunstgalerie & Inarte Gallery. Außerdem erhielt er den Talentförderpreis der TVD finanz