Neubau oder lieber erst ein erweiterungsfähiges Modell für KiTaplätze?

PM Bündnis90/Die Grünen
3.3.2019 Schermbeck. Stellungnahme zum TOP 9 (Einrichtung einer Notgruppe) der KSSA Sitzung am 6.3.2019 in Schermbeck

 

Im Ausschuss wird der Neubau eines weiteren Kindergartens in Trägerschaft der Caritas beraten.

Die Bereitschaft der Caritas, eine Notgruppe für 21 Kinder im soziokulturellen Zentrum einzurichten, ist sicher zu begrüßen. Die Notwendigkeit, den Bau einer weiteren Kindertageseinrichtung und deren Übernahme durch die Caritas im gleichen Atemzug dem Kreisjugendhilfeausschuss zu empfehlen, sehen wir dagegen nicht.
Das Kreisjugendamt begründet seine Einschätzung des Bedarfs für eine siebte Kindertageseinrichtung in Schermbeck mit den vorgelegten Wohnbebauungsplänen bis 2022. Eine solche vorausschauende Vorsorge durch Bürgermeister und Verwaltung hätten wir uns auch bei der Frage des sozialen Wohnungsbaus gewünscht. Hier werden bis 2022 nachweislich 20-40 Wohnungen aus der Mietpreisbindung herausfallen. Trotzdem wurde unserem Antrag auf Stärkung des sozialen Wohnungsbaus eine klare Absage erteilt.
Ob bis 2022 wirklich zusätzlich 60-80 Kinder im Alter von 1-6 Jahren einen Kitaplatz brauchen, wird von der tatsächlichen und nicht von der geplanten Wohnbauentwicklung abhängen. Die Entwicklung der Wohnbaugebiete geht zurzeit nur schleppend voran. Von daher stellt sich auch die Frage, ob sofort eine Einrichtung für drei oder vier Gruppen gebaut werden muss oder besser ein erweiterungsfähiges Modell für zunächst zwei Gruppen.
Da die Ausschussvorlage weder über Lage noch über Größe der neu geplanten Kita Aussagen macht, sollte eine Empfehlung dafür auch noch nicht ausgesprochen werden.
Gar nicht zur Diskussion gestellt wird in der Ausschussvorlage die Möglichkeit, dass die Gemeinde selber eine Kindertageseinrichtung baut. Da Träger mittlerweile in der Regel 100% Kostenerstattung erwarten, würde das in der Finanzierung keinen Unterschied machen. Fördergelder stehen auch dafür zur Verfügung und ein nicht konfessionell gebundener Kindergarten würde der unterschiedlichen Ausrichtung der Bürgerschaft Rechnung tragen. Die finanziellen Aufwendungen sollte man dabei nicht als Hindernis anführen, denn wer die Wirtschaft und den Tourismus mit erheblichen Summen fördert, sollte auch bereit sein, in Familien und Bildung für Kinder zu investieren.