Erneutes Armutszeugnis für den ÖPNV

21.11.2018 Kreis Wesel. Im August dieses Jahres wurden die Autofahrer im Kreis Wesel, noch als Kilometer-Könige in Deutschland gekrönt. Diese fragwürdige Ehre findet nun ein weiteres Mal Bestätigung, in der vom RVR in Auftrag gegebenen Mobilitätanalyse. Aus dieser ist zu entnehmen, dass eine halbe Stunde Fahrtzeit mit dem Auto, eine ganze Stunde mit dem öffentlichen Nahverkehr im Kreis Wesel bedeutet. Gerade einmal 10% der Wege im RVR-Gebiet, werden mit dem öffentlichen Personennahverkehr zurückgelegt. Eine von der LINKEN. im Frühjahr durchgeführte Bürgerbefragung hat eine mehrheitliche Unzufriedenheit (72,18%), mit dem ÖPNV im Kreis unlängst belegt.
Der Regionalverband Ruhr hat das Armutszeugnis des ÖPNVs im Kreis erneut aufgefrischt. „Von Essen aus ist man leichter in Barcelona als in Dinslaken- Lohberg“, mit diesem Satz bringt der Planungschef des RVR, die Thematik eindeutig auf den Punkt.
Für DIE LINKE. im Kreistag Wesel ist die Sachlage klar- Eine durchweg auf Gewinnmaximierung ausgelegte Unternehmensstruktur der NIAG, fernab der Bedürfnisse der Bürger und Bürgerinnen sowie unzumutbare Arbeitsbedingungen in den von der NIAG geführten Subunternehmen, spiegeln sich in den anhaltend unbefriedigenden Zeugnissen. Die Privatisierung des öffentlichen Personennahverkehrs, hat keine Verbesserung für die Menschen im Kreis Wesel gebracht und erfüllt in keinerlei Hinsicht den Auftrag der öffentlichen Daseinsvorsorge. Hinzu kommt die eigentlich vermeidbare Mehrbelastung der Umwelt, resultierend aus dem Mangel an Alternativen zur Nutzung des Privat-PKW.
DIE LINKE. im Kreistag Wesel fordert eine ökologisch nachhaltige Verkehrswende mit einem breiterem Angebot und besseren Taktungen. Ein hinreichendes Verkehrsangebot zu einem vertretbaren Preis, der auch von den Schwächsten der Gesellschaft aufgebracht werden kann, war und ist ohne staatliche Zuschüsse nicht zu verwirklichen.