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„Ich hab den Alpakas zu tief in die Augen geschaut"

Von Gaby Eggert
20.10.2016 Schermbeck. Neugierig schauen mir auf der Wiese der Lopaka Ranch zwei Wuschelköpfe entgegen. Alpakas sind es. Zögerlich kommt das große näher, neugieriger schon die zwei kleinen, aber alle halten erstmal Abstand.

Als Talina Lorei mit dem Pressfutter kommt, siegt der Appetit auf die Leckerchen und sie lassen sich gern aus der Nähe betrachten und streicheln.
Fünf sind es, die sich zum Termin mit Katharina Boll von der Lebensart und mir auf der Wiese am Haus tummeln - 28 Tiere sind es insgesamt, die die Familie ihr Eigen nennt.
Mit ihren dunklen Augen schauen sie sich die Besucher aufmerksam an und recken den langen Hals. Das Fell ist schon wieder plüschig. Im Mai wurden sie geschoren. Der Kuschelfaktor ist groß, ganz klar. Aber nicht nur wegen des weichen Fells, sondern auch wegen des liebevollen Wesens.




















Die beiden kleinen, Yeti und Norman, sehen etwas aus wie Pudel und sind deswegen irgendwie lustig anzusehen. „Das Fell riecht nicht, deswegen erkennt die Mutter ihre Kinder am Fell, bei der Schur wird deswegen immer etwas stehen gelassen", klärt die 22jährige Talina Lorei, die sich hauptsächlich um die Tiere kümmert, uns auf. Ein halbes Jahr benötigt der Alpakanachwuchs seine Mutter, dann ist er abgenabelt.


Als die Familie Lorei vor 30 Jahren von Dorsten nach Schermbeck zog, hat sie sich zunächst gegen Alpakas und dafür entschieden Pferde anzuschaffen. Im Jahr 2012 besuchten sie dann eine Alpakafarm in Lüdinghausen und eine weitere wegweisende Entscheidung wurde gefällt. „Ich hab den Alpakas zu tief in die Augen geschaut", lacht Talina. Aber nicht nur sie, sondern auch ihre Eltern Simone und Holger gestehen, dass es Liebe auf den ersten Blick war, so dass sie zwei Tiere kauften. Durch Zufall erfuhren sie dann von einem Züchter in den Niederlanden, der seinen Betrieb aufgab. „Hier kauften wir dann den ersten Deckhengst", berichtet die Familie.


Die „Kuschelalpakas" lassen sich während der Erzählungen gern beschmusen und füttern und dann drehen sie ab in Richtung eines Platzes, der zwischen dem Grün der Wiese ganz braun aussieht. „Es ist Zeit fürs Pipi machen" klärt uns Talina Lorei auf. „Wie? Alle zusammen und immer auf denselben Platz?" Wir erfahren, dass Alpakas Latrinengänger sind und tatsächlich alle zusammen immer denselben Platz für ihr Geschäft aufsuchen.


Der Zuchthengst „King" macht sogar „Männchen" und gibt Pfötchen, nein Hufe eher gesagt. Aber wie einen Hund dressieren lässt sich das Tier nicht. Das Wesen ähnelt dem einer Katze. Alpakas kann man bitten, aber nicht befehligen erfahren wir. Aber: mit Aussicht auf ein Leckerchen, lassen sich die Tiere doch wohl ein bisschen „bestechen".


Das Geschehen auf der Alpakawiese wird neugierig beobachtet. Von Obelix. Dem Pony von Talina Lorei, das eine wichtige Rolle in dem Leben der jungen Studentin spielt.
Mit ihm ist sie auf Turnieren recht erfolgreich, aber das ist eine andere Geschichte, die ich auch noch erzählen werde.
Talina lässt das Pony auf die Wiese, die Alpakas scheinen es sogar freudig zu begrüßen. Obelix erhält sanfte Stupser mit dem Maul.


Nicht nur mit den Pferden auch mit den Alpakas „arbeitet" Talina Lorei. Eine Grundausbildung wie Halfterführung, Alltagsgeräusche akzeptieren und Krallen schneiden lassen, erhalten alle Tiere der Familie, denn sie werden auch als Therapietiere ausgebildet und weiter gegeben.
Einmal pro Jahr werden die Alpakas geschoren. Im Mai, bevor der Sommer beginnt. Weil sie nicht schwitzen können, staut sich die Hitze sonst unter dem dicken Fell.
Mittlerweile kann das Holger Lorei schon ganz gut allein. Sechs bis acht Kilo Wolle ergibt eine Schur, das meiste wird weiterverkauft. Das eine oder andere Paar Socken oder auch mal einen Schal oder einen Pullover strickt Simone Lorei, doch „Viel Zeit bleibt mir dafür nicht". Die Wolle ist übrigens gut für Allergiker geeignet.


Die Alpakas der Familie Lorei gehen auch auf den Laufsteg. Zwei bis dreimal im Jahr. Dort werden Tier und Flies angeschaut und einmal im Jahr eine Faseranalyse gemacht. „Damit wir wissen ob wir alles richtig machen", erklärt die Familie. - um sich bestätigen zu lassen, dass in der Zucht alles richtig läuft.
Die freundlichen Alpakas fressen Gras und Heu, aber das reicht nicht. Talina Lorei berichtet, dass die Tiere viel Zink und Selen brauchen, deswegen erhalten sie die Mineralstoffe als Pressfutter.
Als wir uns verabschieden, verabschieden sich auch die puscheligen Vierbeiner von uns indem sie uns bis zum Ende des Zauns begleiten und uns nachschauen, so als wollten sie sagen „Tschüss machts gut.

Infos auch unter www.lopaka.de

Einige Fotos
https://schermbeck-grenzenlos.de/index.php/fotos/lopakaranch-fotos-gaby-eggert

Infos:
Alpakas gehören zu den südamerikanischen Kleinkamelen. Sie wurden vor mehr als 5000 Jahren von den Vorfahren der Inkas aus dem wildlebenden Vicunja und dem Guanako domestiziert. Auf den Hochebenen der Anden lebend, liefern Alpakas Kleidung und Nahrung für die Bevölkerung der Inkas, eines der mächtigsten Königreiche Amerikas.
Die Blütezeit der Alpakazucht endete mit dem Untergang des Inkareiches durch die spanische Eroberung. Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckte Sir Titus Salt aus London die Alpakafaser und deren Eigenschaften für die westliche Welt neu. Ein Siegeszug der Alpakazucht begann und eroberte vor ca. 30 Jahren auch die Nationen in Nordamerika, Europa und Australien. Das Alpaka gehört heute mit einer Weltpopulation von geschätzten drei Millionen Tieren zu den kostbarsten Edelfaserproduzenten der südlichen und nördlichen Hemisphäre.

 

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