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Torsten Henkes Leidenschaft sind Echsen

Von Andreas Hofmann
3.1.2021 Schermbeck. Ein fünf Meter langes Terrarium ist der Blickfang in Torsten Henkes Wohnzimmer -denn der Schermbecker hat ein ungewöhnliches Hobby.

Er ist Echsenzüchter. Henke hat festgestellt: "Die Reptilienhaltung ist schon eine Sucht, im positiven Sinne, denn kein Tier ist wie das andere", schwärmt er.
Die Liebe zu diesen Tieren entstand, als er 14 Jahre jung war, und die Katze der Familie eine Zauneidechse über den Hof jagte. Die Hetzjagd endete im Kellerloch vor einem Fenster. Die Zauneidechse war verletzt und nach einem Besuch beim Tierarzt war klar, dass sie in freier Wildbahn nicht mehr überleben konnte. Drei Jahre lang pflegte Henke das Tier. Während dieser Zeit eignete er sich das erforderliche Wissen für die Haltung der Tiere an und ist heute ein gefragter Echsenexperte. Unterstützung erhält er auch von seiner Frau, denn diese teilt die Leidenschaft ihres Gatten zu den schuppigen Mitbewohnern.


Hinter den Glasscheiben des Terrariums befindet sich eine kleine lebendige und faszinierende Welt. Kragenechsen, ein Chamäleon und blaue Felsenleguane züngeln in ihrem Lebensraum. Immer wieder begeistert der „Jurassic Park“ in Miniaturformat die Besucher der Familie Henke. Und sogar der Laie erkennt: den Tieren geht es gut.

Seine kleinen “Dinosaurier“ waren auch schon im Kino im Film „00 Schneider, im Wendekreis der Eidechse“ mit Helge Schneider, zu sehen.
Torsten Henke's Minisauerier sind keine Wildfänge, sie wurden in Deutschland nachgezüchtet. Die Haltung der Echsen musste von ihm bei der unteren Landschaftsbehörde angemeldet werden. Die Erstanschaffung der Echsen ist nicht günstig. Die Reptilien kosten zwischen 70 Euro für einen Felsenleguan als Jungtier und circa 220 Euro für eine erwachsene Kragenechse . Deshalb ist Henke daran interessiert, die Tiere selbst nachzuzüchten.



Während die Krangenechsen bereits Eier abgelegt haben, hatten die anderen Tiere noch keine Brut. Die blauen Felsenleguane sind noch Halbwüchsige und noch nicht geschlechtsreif. Und:„Momentan befinden sich die Tiere in der Winterruhe“ erläutert der Liebhaber.

Wenn die Tiere ihre Eier abgelegt haben, entnimmt er diese, da die Gefahr besteht, dass die Elterntiere die Brut auffressen. „Die Idealtemperatur für die Brut beträgt 29 Grad“ weiß der Experte zu berichten. Interessant: Henke hat bei der Brut ein Drittel männliche Tiere und zwei Drittel weibliche Tiere. Längst hat sich Torsten Henke als Echsenzüchter in der Fachwelt etabliert. Aus Deutschland und auch aus dem Ausland erhält er immer wieder Kauf- und Tauschanfragen.

Die Wohlfühltemperatur der wechselwarmen Terrarientiere beträgt zwischen 30 bis 32 Grad. Die dafür benötigten UV Lampen müssen regelmäßig ersetzt werden. Die tägliche Brenndauer von 12 Stunden schlägt sich natürlich in der Stromrechnung nieder.

An der Körpergröße der Tiere, sie wachsen ein Leben lang, kann der Betrachter leicht die Geschlechter bestimmen. Die Kragenechsenmännchen sind z.B. größer als die Weibchen. Sein größtes Männchen misst 80 cm Zentimeter und das schaut neugierig in Henkes Wohnzimmer. Er hat in jedem der großen Terrarien immer nur ein Männchen. Würde er mehr männliche Tiere einsetzen, käme es zu Kämpfen der Tiere um die Weibchen.

Die Familie hat zu den Tieren eine enge Beziehung aufgebaut. Die einen Schauen in das Terrarium hinein, die anderen beobachten die Tiere den ganzen Tag. Durch die Fütterungen kommen sich Mensch und Tier näher. Henke füttert bewusst nicht mit der Hand, sondern lässt die Tiere ihre Beute – circa 1 Kilo Insekten im Monat- selber im Terrarium erjagen. So bleibt der natürliche Jagdinstinkt erhalten. Die Tiere haben eine Lebenserwartung von bis zu 10-12 Jahren.
Mit Spannung wartet der Echsenliebhaber jetzt auf den Beginn der Paarungszeit im Frühjahr, denn dann gibt es wieder Nachwuchs.

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