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Prüfen-Rufen-Drücken rettete das Leben von Judith Grüter

6.10.2020 Kreis Wesel. Am Freitag, 16. Oktober 2020, findet in diesem Jahr der weltweite „World Restart a Heart Day“ statt.

Dieser Aktionstag soll das Bewusstsein für die Bedeutung außerklinischer Herz-Kreislaufstillstände stärken. Ziel ist es, weltweit so viele Menschen wie möglich in Wiederbelebungsmaßnahmen zu schulen.
Dr. Frank Höpken, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Kreises Wesel und selbst aktiver Notarzt, und Judith Grütter, die dank sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen einen Herzstillstand unbeschadet überstanden hat, erzählten im Rahmen eines Pressegesprächs mit Landrat Dr. Ansgar Müller und Dr. Lars Rentmeister, Vorstandsmitglied für den Bereich Rettungswesen, im Weseler Kreishaus ihre Geschichte.


Der 12. Juli 2020 sollte für Judith Grütter kein Tag wie jeder andere werden. Eigentlich ein warmer Sommertag, den sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern genießen wollte. Die 46-jährige stand mitten im Leben, war gesund, sportlich und fit. Am Morgen des Tages joggte sie noch auf ihrer Laufrunde. Allerdings bemerkte sie, dass an diesem Tag etwas anders war, in der Brust verspürte sie ein leichtes Ziehen.
Und um 13:28 Uhr passierte es: Ihr Herz hörte auf zu schlagen, sie brach im heimischen Wohnzimmer mit einem Kreislaufstillstand bewusstlos zusammen. Ihre 6-jährige Tochter hörte den Aufschlag auf den Boden und eilte herbei. Sie reagierte sofort und holte ihren Vater aus dem Garten zu Hilfe. Dieser erfasste schnell die Situation und stellte fest, dass Judith Grütter nicht mehr atmete und das Herz nicht mehr schlug. Er wählte den Notruf 112 und alarmierte den Rettungsdienst, während er als Ersthelfer bereits mit der Herzdruckmassage begann.
Um 13:33 Uhr – vier Minuten nach der Alarmierung – traf das Notarzt-Team am Haus der Familie ein. Dort fand der Rettungsdienst den Ehemann vor, der pausenlos die Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt hatte. Das Team löste ihn ab und übernahm die weitere Versorgung. In der sofort eingeleiteten EKG-Diagnostik zeigte sich ein Kammerflimmern, was bedeutete, dass das Herz viel zu schnell und unkontrolliert schlug. Mit Hilfe eines Defibrillators wurden Stromstöße abgegeben, um das Herz wieder regelmäßig schlagen zu lassen. Zusätzlich verabreichte der Notarzt verschiedene kreislaufunterstützende Medikamente. Die erweiterten Reanimationsmaßnahmen zeigten Erfolg: Das Herz von Judith Grütter begann wieder zu schlagen.
Mit Voranmeldung wurde sie mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Die dort direkt durchgeführte Herzkatheter-Untersuchung bestätigte den Verdacht eines Herzinfarktes als Ursache für den Kreislaufstillstand.
Nach mehreren Tagen intensivmedizinischer Behandlung zeigte sich erfreulicherweise, dass Judith Grütter den Herz-Kreislaufstillstand ohne Einschränkungen überlebt hat. Ohne die sofortige Reaktion der Tochter, den zeitnah abgesetzten Notruf und die direkt eingeleiteten Wiederbelebungsmaßnahmen wäre dieses erfreuliche Ergebnis kaum zu erwarten gewesen.
Landrat Dr. Ansgar Müller dankte Judith Grütter herzlich für ihre Bereitschaft, mit der eigenen Geschichte auf die Wichtigkeit des Themas Wiederbelegung aufmerksam zu machen. „Es ist nicht selbstverständlich, so offen über dieses Thema zu sprechen, wie Sie es tun. Durch Ihre Bereitschaft, Ihre eigene Erfahrung mit uns zu teilen, wird eins besonders deutlich: Jede Hilfe ist besser als keine. Mit einer Herzdruckmassage kann man nichts falsch machen. Wichtig ist, dass jeder aufmerksam auf seine Mitmenschen achtet und im Notfall nicht zögert, zu helfen.“ Dr. Lars Rentmeister fügte hinzu: „Ihre Geschichte zeigt, dass ein plötzlicher Herz-Kreislauf-Stillstand leider jeden ereilen kann – auch junge, gesunde Menschen. Und genau deshalb ist es so wichtig, dass jeder von uns in einer Notsituation hilft und auch helfen kann. Die Rettungskette beginnt nämlich nicht erst mit dem Eintreffen des Rettungswagens. Laien-Reanimation ist unersetzlich, damit Leben gerettet werden können.“
Hintergrundinformationen:
Der plötzliche Herz-Kreislaufstillstand ist die dritthäufigste Todesursache in entwickelten Ländern. Die Überlebensrate der Betroffenen liegt bisher nur zwischen 2 bis 10 Prozent. In Europa und auch in anderen Industrienationen sterben mehr als 700.000 Menschen pro Jahr an den Folgen. Sehr viele dieser Leben könnten gerettet werden, wenn umgehend mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen würde. Bis zu 70 Prozent der plötzlichen Herz-Kreislaufstillstände finden im Umfeld von Familienmitgliedern, Freunden und umstehenden Laien statt. Durch diese kann die Zeit, bis der Rettungsdienst bei den Betroffenen ankommt, überbrückt werden. Hierdurch wird die Überlebenschance der Patientinnen und Patienten verdoppelt bis vervierfacht. Dennoch finden sich lediglich in einigen wenigen europäischen Ländern Laienreanimationsraten von 60 bis 80 Prozent; in vielen Ländern ist diese Rate weit unter 20 Prozent, bei uns in Deutschland mittlerweile immerhin bei knapp 40 Prozent.
Vor diesem überlebenswichtigen Hintergrund möchte der internationale „World Restart a Heart Day“ am 16. Oktober 2020 mehr Aufmerksamkeit auf das Thema der Laienreanimation lenken.

Eine erfolgreiche Wiederbelebung ist einfach durchzuführen. Alles was benötigt wird, sind zwei Hände. Leben retten ist kinderleicht, auch für Erwachsene.

PRÜFEN. RUFEN. DRÜCKEN.

Wenn eine Person bewusstlos zusammenbricht, sind drei Dinge wichtig:

1. PRÜFEN
· Sprechen Sie die Person an: „Hören Sie mich?“
· Schütteln Sie an den Schultern: Keine Reaktion?
· Achten Sie auf die Atmung: Keine Atmung oder keine normale Atmung (Schnappatmung)?

2. RUFEN
· Rufen Sie 112 an
· Oder veranlassen Sie eine andere Person zum Notruf

3. DRÜCKEN
Drücken Sie fest und schnell. Beginnen Sie sofort mit der Herzdruckmassage:
· Machen Sie den Brustkorb frei
· Legen Sie den Ballen Ihrer Hand auf die Mitte der Brust, den Ballen Ihrer anderen Hand darüber
· Verschränken Sie die Finger. Halten Sie die Arme gerade und gehen Sie senkrecht mit den Schultern über den Druckpunkt, so können Sie viel Kraft ausüben
· Drücken Sie das Brustbein 5 – 6 cm nach unten
· Drücken Sie 100 bis 120 mal pro Minute
· Hören Sie nicht auf, bis Hilfe eintrifft
· Geschulte Helfer sollen die Mund-zu-Mund-Beatmungen im Verhältnis von 30 Herzdruckmassagen zu 2 Beatmungen durchführen.

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