"Heimat ist für mich meine Familie und die Gemeinschaft"

Von Andreas Hofmann
26.12.2020 Schermbeck. Ralf Daunheimer hat es gut getroffen. Der Präsident der Kilian- Schützengilde wohnt in Rüste Schermbecks ältestem Ortsteil und er fühlt sich dort geerdet.

Wer Ralf Daunheimer trifft, trifft einen lebensbejahenden dynamischen Menschen, der weiß, wie man die Dinge anpackt. Aufgewachsen ist er in Gladbeck, einer Stadt die durch den Bergbau groß geworden ist und dessen typische Strukturen aufweist. Hier hat Daunheimer einen Teil seiner Kindheit verbracht, ging in den Kindergarten, und stellte schnell fest, dass er sich in der Stadt nicht entfalten konnte. Er fand die Straßenzüge sehr beengt und als die Familie nach Schermbeck zog fühlte er sich schon als Kind wohl.
„Hier habe ich meine Freiheit aber auch meine Nähe. Es gibt viel Natur und im Ort kenne ich „jeden“. Heimat ist für mich meine Familie und die Gemeinschaft. Ein Ort an dem ich mich entfalten kann“.

Gern erinnert er sich an seine unbeschwerte Kindheit. „Ich bin mit meinen Freunden auf den Fahrrädern durch die Felder gefahren und brauchte dabei keine Angst zu haben“. Ralf Daunheimer besuchte in Schermbeck die Schule, er hat hier seine Familie gegründet, sein beruflicher Werdegang, sowie sein Arbeitsplatz liegen ebenfalls im Ort. Er hat seine Heimat Schermbeck nie verlassen.

Er ist gern hier und hat eine Liebe zu Schermbeck entwickelt. Die angrenzenden Wälder, die Mittelstraße, die Cafes , all das verbindet und erdet ihn. Hier ist er der Mensch, der er sein will- sein kann.

Eine besondere Herzenssache ist für ihn das Schützenfest. Als er sich im Jahr 2020 entschloss, das Präsidentenamt der Kilian Schützengilde zu übernahmen, tat er dies um weiterhin Positives für die Gilde zu bewirken. Dass er als Rüster Bürger seine Liebe zur Schermbecker Kilian-Schützengilde entdeckte, sieht er nicht als Hindernis. „Das ist eine Sache der Topografie“, weiß er zu berichten. „Viele Altschermbecker sind in Schermbeck und umgekehrt“.
Schon früh entschied er sich für diese Gilde. „Da bin ich als Jugendlicher reingekommen, ich fands dort immer schon gut,“ sagt er. Der Schützenverein ist seine Herzensangelegenheit und er ist tief in der Historie verwurzelt. Auch hier findet er seine Heimat und ist sich der Geschichte der Kilianer bewusst. Von der Bürgerwehr zum Schützenverein auf historischem Boden. Vieles dreht sich um die Wasserburg, auch sein Zuhause in Rüste hat einen historischen Hintergrund, denn: „Rüste ist der ehemalige Rüsthof der Burg, hier wurden die Pferde gesattelt“ erzählt der sympathische Schermbecker und fügt hinzu: “Das ist historischer Boden“.
Dann kommt er zur Gilde zurück. „Viele Bürger verstehen nicht, warum wir nicht am Zelt auf dem Festplatz antreten. Aber der ursprüngliche Festplatz der Schützen liegt in der Mitte Schermbecks, dem ursprünglichen Marktplatz. Das ist Brauchtum und das ist nicht austauschbar,“ erklärt er.
Privat ist Ralf Daunheimer ein begeisterter Musiker. Ein eigenes Tonstudio verschafft ihm die Möglichkeit auszuspannen. Früh hat er die Musik zu seinem Hobby auserkoren, bezeichnet sich als „Old School“, denn handgemachte Musik ist sein Ding, die Gitarre in der Hand, das Schlagzeug, das Klavier. Er ist, und dass ist auch sein Wesen, offen, auch für jeden Musikgeschmack. House-Musik, Dance, Pop, Remixe, weit spannt sich sein musikalischer Bogen.
Doch Daunheimer ist auch ein Reisender. „Ich bin gern weg, ich mag meinen Job“ Doch er kennt auch das Heimweh, das Gefühl wieder zurück zu kommen.
„Wenn ich zum Beispiel in den USA bin, bin ich froh , wenn ich wieder nach Haus zurück komme“.