Gahlen trägt Trauer- Gerd Becks ist verstorben

29.9.2020 Gahlen (geg). Ganz Gahlen trägt Trauer. Am Montagmittag hat Gerd Becks nach eineinhalbjähriger Krankheit die Augen für immer geschlossen

Der 76 jährige Gahlener, war ein Mann den man aufgrund seines unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatzes auch Mr. Gahlen nannte und dessen Spuren überall im Dorf zu finden sind.
Im Dezember letzten Jahres erhielt er aus den Händen des Landrats Dr. Müller noch den Bundesverdienstorden. „Ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass es mir gut geht,“ sagte er damals, aber „Ich hoffe dass ich bald wieder aktiv werden kann“.

Damals bedankte sich der Junggeselle bei seiner Familie und seinem Neffen Ralf, der für ihn da sei, der ihn jeden Tag in Münster in der Klinik besucht habe, an die Weggefährten die ihm geschrieben und ebenfalls besucht hätten. „Es tut gut, wenn man diese Zuwendung bekommt, das hilft einem sehr“, so Gerd Becks. Seine Dankesworte beendete er beim Festakt mit der letzten Strophe des Gahlener Heimatliedes

Mut ick emal sterwen, Broer, dinne Hand, söllt i mi begrawen an de Lippe Strand, dor, bor minne Ahnen fünden lesste Roh; dann sin ick in Gohlen, ümmer, ümmerto.

Dieser Wunsch wird ihm natürlich erfüllt. Am Freitag wird er um 15 Uhr unter Coronabedingungen zu seiner letzten Ruhestätte getragen.

Jeder kennt ihn- den sympathischen grauhaarigen Senior mit dem Schalk im Nacken, der meist ein Lächeln im Gesicht hatte und von dem man nie ein böses Wort hörte. Der da war, wo er gebraucht wurde und der mit seiner Heimatliebe auf vielfältige Weise das Leben im Dorf bereichert und mitgestaltet hat.
Die ehrenamtliche Einsatzbereitschaft des 77-jährigen füllt eine lange Liste, die hier aufgeführt, sicher nicht vollständig ist.
Gerd Becks wurde im Jahr 1943 in Gahlen als jüngster von drei Brüdern geboren.

Im Jahr 1980 übernahm er erstmals das Amt des Presbyters. Ab dem Jahr 1986 war er 22 Jahre lang als Küster tätig. Seit den 60er Jahren lebte er aktiv die Tradition des Schützenwesens, war dort 20 Jahre lang Kassierer, wurde Ehrenmitglied und gründete vor einigen Jahren -aus einer Schnapslaune heraus- die 4. Kompanie der Frauen. Schließlich war er immer für einen Spaß zu haben.
Was wäre der Schafsmarkt der „Brucher Junggesellen“ ohne die launigen Sprüche von Gerd Becks, die die Kasse klingeln ließen. Man munkelt, viele Gäste wären nur wegen der flotten Sprüche von Gerd Becks zur Versteigerung der Schafe gekommen.

Er war Fußballspieler im TuS und dort auch Fußballtrainer. Als Nikolaus brachte er in jedem Jahr liebevoll die Kinderaugen zum Glänzen, die Laienspielschar kam ebenfalls nicht ohne den trockenen Humor von Gerd Becks aus. Er verstand es zu improvisieren oder durch den Bezug auf aktuelle Geschehnisse oder real existierende Personen ein Theaterstück noch interessanter zu gestalten.
Für den Erhalt der plattdeutschen Sprache setzt er sich mit einer AG in der Grundschule ein.

Als Mitglied der „Rentnertruppe“ im Heimatverein hatte er sich der regelmäßigen Pflege und Reinigung der Grünanlagen im Dorf verschrieben. Mehr als 50 Jahren sang Gerd Becks im Kirchenchor und war dort Notenwart. Außerdem war er Vorsitzender des VdK. Dort engagierte sich Gerd Becks seit über 25 Jahren für die Belange vor allem älterer Menschen. In der Funktion des Vorsitzenden hat er vielen Menschen geholfen- mir Rat zur Seite gestanden.
Im Jahr 2013 erhielt er als logische Folge seines Einsatzes für sein Dorf die Ehrenamtmedaille der Gemeinde Schermbeck.

Ruhe in Frieden Gerd Becks, wir werden Dein Andenken in Ehren halten